Oblatinnen: Für die Heiligung der Priester

Quelle: Distrikt Deutschland

Neues Noviziatsgebäude im Wallis

Nach mehreren Jahrzehnten im kleinen Schweizer Dorf Salvan wird das Noviziat der Oblatinnen der Priesterbruderschaft umziehen.

Ein neues Haus wurde im Kanton Wallis, in Lavey, direkt gegenüber dem Wallfahrtsort Saint-Maurice, gefunden.

Die Umgebung und das Haus eignen sich sehr gut für die religiöse Ausbildung der künftigen Oblatinnen.

Das neue Ausbildungshaus wurde vor mehr als einem Jahrhundert für jene Schwestern gebaut, die sich um die katholische Schule des Dorfes kümmerten.

Es stehen jedoch noch mehrere Arbeiten an, um das Haus für das geistliche Leben geeignet zu machen. Eine Kapelle mit Sakristei muss eingerichtet werden. Zudem muss das Dachgeschoss für einige zusätzliche Zimmer umgebaut und der Einbau eines Aufzugs geplant werden.

Erwähnenswert ist, dass die Kapelle eine kleine Reliquie besitzen wird, da ihr zukünftiger Altar aus der Privatkapelle des Bischofs von Freiburg stammt. Vor diesem Altar hatte Erzbischof Lefebvre gebetet, während er auf die Erlaubnis von Bischof Charrière wartete, die Bruderschaft gründen zu dürfen.

Die Oblatinnen legen keine Gelübde ab, sondern vollziehen einen Akt der Oblation, d.h. der Ganzhingabe ihrer selbst. Diese Oblation ist vergleichbar mit den Versprechen der Priester der Bruderschaft, die ja Weltgeistliche sind und keine Ordensleute. Die Oblatinnen unterstehen dem Generaloberen der Priesterbruderschaft St. Pius X.

Der II. Generalassistent, Pater Christian Bouchacourt, ist als ihr geistlicher Assistent delegiert.

In den von Erzbischof Marcel Lefebvre im Jahr 1981 geschriebenen Statuten der Oblatinnen spricht der Stifter der Bruderschaft vom „doppelten Ursprung“ des Oblatinnen-Instituts:

Die ersten Oblatinnen waren Ordensschwestern „die sich im Gewissen verpflichtet sehen, ihre den eigenen Satzungen untreu gewordene Ordensgemeinschaft zu verlassen, und die vom Wunsche beseelt sind, ihr Ordensleben zu schützen, indem sie dessen wesentliche Bestandteile bewahren: die Ordensgelübde in ihrer unverkürzten Form, den Empfang der Sakramente, die Teilnahme am heiligen Meßopfer und das Tragen des Ordenskleides gemäß der jahrhundertealten Überlieferung der Kirche.“

Diese Ordensschwestern, die bei der Bruderschaft Zuflucht suchten, betrachten die „Bestrafung“ ihrer Treue zur Tradition und zur alten Messe durch kirchliche Autoritäten –  z.B. die Zurückversetzung in den Laienstand – als ungerecht und nichtig.

„Sie bitten die Priesterbruderschaft St. Pius X., ihnen diese wesentlichen Bestandteile zu erhalten, und binden sich deshalb durch ein zeitliches Versprechen an die Bruderschaft.“

Zu dieser Gruppe traten dann aber bald auch Frauen, „deren Alter es ihnen nicht mehr erlaubt, bei den Schwestern der Bruderschaft St. Pius X. einzutreten, die aber das weltliche Leben verlassen möchten, um aus dem Geiste der Bruderschaft zu leben und gemäß ihren Fähigkeiten den verschiedenen Werken der Bruderschaft zu Hilfe zu kommen.“

Aus diesen beiden Gruppen – der Tradition treu gebliebenen Ordensfrauen und hochherzigen Damen, die dem Priestertum helfen wollten – formte der Erzbischof die Oblatinnen als eigenen Zweig der Bruderschaft.

Die Bruderschaft zählt mittlerweile über 80 Oblatinnen (bei ca. 700 Priestern, 200 Schwestern und 150 Ordensbrüdern).